Historie der Stadt

Die Topographie der Stadt ist durch ihre Lage an der Mündung des Adlerflusses in die Elbe gegeben. In der Urzeit bot die Anhöhe zwischen den beiden Flüssen mit den zahlreichen Zuflüssen und Sümpfen den Einwohner einen natürnlichen Schutz.

Im 10. Jhd. u.Z. gehörte die bereits als "Hradec" bezeichnete Burgstätte dem Fürstengeschlecht der Slavnik´s.

Noch vor dem Jahre 1225 unter Poemysl Otakar I. wurde Hradec (als einer der ersten Orte in Böhmen und Mähren) zur Stadt erhoben. Die Stadt wuchs und entwickelte sich sehr schnell, es siedelten sich neue Handwerker, Kolonisten und Lohnarbeiter vom Lande an. Durch seine Ausdehnung, Eihwohnerzahl und Bedeutung wurde Hradec schnel zur zweitreichsten und zweigrössten Stadt Böhmens nach Prag.

Anfangs des 13. Jhds. wurde die Stadt zur Mitgiftstadt der böhmischen Königinnen und erhielt das Attribut "Králové". Die königliche Gunst offenbarte sich in einer schnellen Weiterentwicklung. Am Anfang des 14. Jhds. entstand die Baksteinkathedrale des Heiligen Geistes und der befestigte Stadtkern sowie die Prager und mauter Vorstadt wurden im gotischen Stil umgebaut.

In den Jahren 1574 - 1580 erhielt die Stadt ihre markanteste Dominante - den Renaissancebau des Weissen Turmes mit der zweigrössten Glocke Böhmens, der Glocke "Augustin".

Die Stadt erlebte jedoch auch schwere Zeiten. Im 15. und 16. Jhds. ist sie dreimal abgebrannt. Am dem Ende des 30-jährigen Krieges war Hradec Králové eine entvölkerte halbverfallene Stadt.

Eine folgenschwere Bedeutung für die Weiterenentwicklung der Stadt hatte der Beschluss die Stadt in eine militärische Festung zu verwandeln. Das Stadt- und Umbebungsbild wurde duchr den Bau der Festung in der 2. Hälfte des 18 Jhds. vollkommen verändert. Die Festung hat die Entwicklung der Stadt für 100 Jahre unterbunden und die spätere bauliche Entwicklung auf gravierende Weise beeinflusst. Die Festung wurde im Jahre 1884 aufgelöst.

Im ersten Drittel des 19. Jhd wurde Hradec Králové zum Brennpunk der patriotischen Aktivitäten in Nordostböhmen und für eine gewisse Zeit zum bedeutendsten Zentrum des gesamten tschechischen Literaturlebens. Um die Wende des 19. und 20. Jhd. befreite sich die Stadt allmählich aus den Fesseln der Festungsmauern und begann einen planmässigen Aufbau, welcher von Anfang an berühmten Architekten anvertraut wurde. Im Rahmen den neuen urbanistischen Konzeption erbaute Prof. Arch Jan Kotira in den Jahren 1909 - 1912 das Jugendstilgebeude des stadtischen Museums und sein Schüller Josef Goeár bereicherte die Stadt um eine Reihe weiterer Bauwerke. In der Mitte der zwanziger Jahre wurde Josef Goeár mit der Ausarbeitung eines Entwicklungsplans der Stadt beauftragt. Seit dieser Zeit ist sein Name dauernd mit der Entwicklung der Stadt verbunden. Zum Höhepunkt der modernen Architektur von Hradec Králové zählen die zwanziger und dreissiger Jahre, seitdenen die Stadt als "Salon der Republik" bezeichnet wird.

Der historische Kern der Stadt gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen urbanistischen Komplexen der Tschechischen Republik.